Jenseits der Zeit

Nach nur wenigen Stunden Schlaf im Iglu riss uns der Wecker um 3 Uhr aus dem warmen Schlafsack. Draussen war es bitterkalt und für einen Moment fragte ich mich ernsthaft: Warum tust du dir das an? Doch die Vorfreude überwog. Schnell in die warmen Klamotten schlüpfen und hinaus in die klare Sternennacht . Es war still, nur das Knirschen unserer Schritte im Schnee durchbrach die Stille.

Die größte Herausforderung? Die eisige Kälte und das steile Gelände auf 2.200 m ü. M. Die Akkus hielten kaum durch, das Fotografieren mit Handschuhen war mühsam und um diese Uhrzeit arbeiteteen meine Hirnzellen auch nicht gerade auf Hochtouren. Doch die Spannung stieg – und dann endlich: Die Milchstraße erstrahlte in voller Pracht atemberaubend und unendlich.

Mein erstes Milchstraßenfoto des Jahres und war für einen magischen Auftakt! Man muss nicht um die halbe Welt reisen, wenn das Wunder direkt vor unserer Haustür liegt – inmitten der beeindruckenden Schweizer Bergwelt. 
Unter einem funkelnden Sternenhimmel , umgeben von eisiger Stille und majestätischen Gipfeln, fühlte sich der Moment schnell unwirklich an – als wäre ich in einem Traum gefangen.  Ein Geschenk der Natur, das mein Herz mit purer Begeisterung erfüllte und die neue Milchstrassen-Saison auf spektakuläre Weise einläutete. 

Solche Erlebnisse erfordern Mut, die Komfortzone zu verlassen. Kälte , Schlafmangel und Erschöpfung sind Teil des Abenteuers – doch die Belohnung ist ein unvergessliches Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.