Sky Painting

Schon in meiner ersten Nacht im Teide-Nationalpark war ich völlig überwältigt. Der Himmel über mir war ein funkelndes Sternenmeer, und das galaktische Zentrum der Milchstrasse stieg majestätisch empor, umrahmt von den bizarren Felsen des Parks. Es fühlte sich an, als wäre ich auf einem anderen Planeten, so surreal und magisch war dieser Moment. Die Zeit verlor jeglichen Sinn, und für einen Augenblick war alles andere unwichtig. Kein Hunger, kein Durst – nur das Staunen und die Stille der Nacht.

Doch dann, ganz plötzlich, zogen Wolken auf, und die klare Sicht auf das Wunder über mir war dahin. Ein Gefühl der Enttäuschung machte sich breit. Wir warteten und hofften, dass der Himmel sich wieder öffnen würde, doch es blieb ruhig und bewölkt. Auch wenn dieser Moment uns einen Teil der Magie raubte, hatten wir noch viele Nächte im Nationalpark vor uns, und ich hoffte, dass das Universum uns noch einmal mit einem klaren Blick auf den Himmel beglücken würde.

Jetzt, einen Monat später, sitze ich zu Hause und blicke auf die Fotos, die ich damals gemacht habe. Was mir in jener Nacht wie eine Niederlage erschien, hat sich in meinem Herzen gewandelt. Die Wolken, die uns zunächst den Blick versperrten, haben den Bildern eine ganz eigene, unvorhergesehene Schönheit verliehen. Die Nebel, die wie Schleier über den Sternen lagen, verleihen den Aufnahmen etwas Magisches, fast wie eine Erinnerung an das, was nicht zu sehen war – und das macht sie jetzt für mich umso wertvoller. Was einst wie eine Enttäuschung wirkte, hat sich als ein unerwartetes Geschenk entpuppt.